KICKERS Magazin 07 - page 11

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Katutura – Hoffnung schenken
Der Name der Vorstadt von Windhoek, mit derzeit etwa 66.700 Einwohnern,
bedeutet so viel wie „der Ort, an dem wir nicht leben möchten“. Früher hatten
die in Windhoek arbeitenden und lebenden „Farbigen“ noch direkt in Wind-
hoek gewohnt. Das Ziel der Stadtverwaltung aber war es, nach südafrikani-
schem Vorbild aus Windhoek eine „weiße“ Stadt zu machen und die schwar-
zen Familien in die Außenbezirke zu verbannen. Zwar ist Windhoek heute
zwischen der Innenstadt und dem 10 km entfernten Katutura flächendeckend
besiedelt, doch in den 1960er Jahren war es durch viele Kilometer Ödland von
der Stadt getrennt. Hierzu wurde ein völlig neues Siedlungsgebiet mit Schu-
len, Krankenhäusern, Einkaufszentren und Erholungseinrichtungen aus dem
Boden gestampft, um arbeitslosen„Schwarzen“ keinen Anlass zu geben, das
„weiße“ Windhoek zu betreten.
Aktuell wird weiter versucht, durch den Ausbau einer einfachen Infrastruktur
die Lebensverhältnisse in Katutura zu verbessern, aber der Stadtteil wächst
bisher schneller, als derartige Maßnahmen durchgeführt werden können. Den-
noch wurden zahlreiche Erfolge wie die Elektrifizierung, die Wasserversor-
gung, der Bau zahlreicher Schulen, die Optimierung der Müllentsorgung und
der Straßenbau erreicht.
In diesem Vorort Windhoeks leben sehr viele Kinder, die keine Eltern haben,
Aids-Waisen sind oder durch andere Umstände zu den Ärmsten der Armen
gehören. Ein Ort, an dem es so wichtig ist, ein wenig Abwechslung in den
harten Alltag zu bringen und Freude zu schenken.
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