KICKERS Magazin 10 - page 38-39

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Interview |
Waldemar Hartmann
Journalist, Moderator und Sportreporter
Interview
Waldi, „ne freche Gosche“ ist bei
Ihnen Programm. Was dachten Sie
als Sie hörten, dass ein Würzburger
Verein den Aufstieg unbedingt ver-
suchen will?! Dachten Sie an Hof-
fenheim?
Hoffenheim hatte ich da nicht im Sinn,
da ich ja schon für den BR beim Hör-
funk arbeitete, als zwei Würzburger
Mannschaften in den 70-ern mal in
der 2.Liga spielten. Außerdem sah ich
bei den Kickers weit und breit keinen
Dietmar Hopp. Dann habe ich zufällig
Bernd Hollerbach getroffen, der mir
in Kurzform das Aufstiegskonzept er-
klärte. Da war mir klar, dass das keine
Träumerei war.
Aus dem Nähkästchen plaudern
die Promis bei Ihnen gern. Woher
kennen Sie Bernd Hollerbach und
welche brisante Frage würde Sie
ihm in einem Interview stellen?
Ich kenne Bernd schon aus seiner Zeit
als Spieler. Besonders beeindruckt war
ich immer von seinem körperlosen Spiel.
Wir nannten ihn beim BR den „fränki-
schen Brasilianer“. Ich würde gern mal
von ihm wissen, wer sich die blauen Me-
dizinbälle und künstlichen Berge wirk-
lich ausgedacht hat. Ich vermute näm-
lich, dass die Quäleinheiten nicht auf
dem Mist von Felix Magath gewachsen
sind. Das war sicher der „Holler“.
Welcher Sportler hat Sie am meis-
ten in Ihrer Laufbahn beeindruckt
und warum?
Muhammad Ali. Ich war 1976 drei
Wochen rund um seinen Kampf in
der Münchner Olympiahalle gegen
Richard Dunn ganz nah an Ali dran.
Das war für mich extrem faszinierend.
Seine Vita insgesamt ist beispiellos.
TV Moderation oder Bühnen-
show?! Wo ist der Unterschied und
das Lampenfieber größer?
Bei meinem Bühnenprogramm „Born
to be Waldi“ und bei den Lesungen mit
meinem Buch „Dritte Halbzeit“ bin ich
im Gegensatz zum Fernsehen hautnah
beim Publikum. Da hast du die Reak-
tionen direkt und ungefiltert. Lampen-
fieber hatte ich nur, wenn ich Bernd
Hollerbach als Interviewpartner hatte.
Olympische Sommerspiele oder
Winterspiele? Welche Sportarten
sind privat mehr Ihr Ding?
Ich war bei elf Olympischen Spielen.
Sechs im Winter und – logisch – fünf
im Sommer. Die schönsten Erlebnisse
im Winter waren eindeutig im Win-
ter 1994 in Lillehammer und 2000
im Sommer in Sydney. Ein Erlebnis
ganz anderer Art war natürlich die
Zusammenarbeit mit Harald Schmidt
bei „Waldi und Harry“ in Turin und
Peking. Das war zwei Wochen Unter-
haltung pur.
Wein oder Weißbier? Wofür schlägt
Ihr Herz?
Mein Herz schlägt für meine Frau Pe-
tra. Damit es auch noch lange schlägt,
genieße ich gerne mal Champagner
und Wodka. Nicht gleich zu Früh-
stück! Da gibt’s Tee.
Was gehört für Sie zu einem per-
fekten Fußballspiel? Hatten Sie das
schon einmal?
Spannung gehört dazu. Deshalb war
das 7:1 gegen Brasilien im letzten Jahr
für mich keines der grossen Spiele. Als
Sechsjähriger habe ich das „Wunder von
Bern“ mit meinem Vater am Radio er-
lebt. Danach waren Fritz Walter und Max
Morlock meine Helden. Später wurden
die von Bernd Hollerbach abgelöst.
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