KICKERS Magazin 10 - page 40-41

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Interview |
Andreas
Pietschmann
Schauspieler und
ehemaliger Kickers Spieler
Interview
Andreas, für die einzelnen Rollen
musst Du teilweise völlig neue Sa-
chen lernen wie z.B. Jonglieren.
Was hast Du durch deinen Beruf
noch erlernt, was sonst vermutlich
an Dir vorbeigegangen wäre?
Das ist das Interessante an meinem
Beruf, dass man für jede neue Rolle
in eine neue Welt eintreten kann, die
mitunter neue Fähigkeiten verlangt.
Auf der Bühne im Theater beispiels-
weise habe ich in etlichen histori-
schen Stücken gespielt, in denen es
Fechtkämpfe oder Akrobatik gab.
Das sind Disziplinen der Grundaus-
bildung auf einer Schauspielschule
aber sie erfordern jedes Mal wieder
langes Training, neues Lernen und
geduldige Proben, damit es realistisch
und spannend aussieht.Da ich mitt-
lerweile auch immer wieder mal in
internationalen Produktionen besetzt
werde, kann ich auf diese Weise mei-
ne Fremdsprachen trainieren.
| Interview
Copyright: Eva Haftmann
Copyright Hebamme Jiri Hanzl SAT1
Andreas Pietschmann beim Spiel gegen SpVgg Bayreuth im VIP Zelt der flyeralarm Arena.
Ein Fußballfilm wäre ja dann fast
ein Heimspiel, oder?
Ja klar!!!! Da Fußball nach wie vor mein
liebstes Hobby ist, wäre ich sofort wieder
dabei. Am besten bald, denn die Kno-
chen werden ja nicht jünger ... .
Nachdem ich in Sönke Wortmanns
„Wunder von Bern“ wegen terminlicher
Schwierigkeiten nicht hatte mitspie-
len können, freute ich mich sehr, als es
dann endlich mit einem Fußballfilm so
weit war (F.C. Venus, 2005). Da konnte
ich sehr von meiner aktiven Zeit bei den
Würzburger Kickers profitieren.
Bei der Serie „Männer – Alles auf
Anfang“ musst Du mit zwei weiteren
Gleichgesinnten im Team arbeiten,
nachdem Euch Eure Frauen rausge-
schmissen haben. Mit welchem Typ
Mensch kommst Du gar nicht klar?
Womit eckt man bei dir an?
Ja, wir sind da drei Leidensgenos-
sen, die durch die plötzliche abrupte
Wendung in ihrem Leben völlig aus
der Bahn geworfen werden und da-
durch sehr aufeinander angewiesen
sind. Durch den gleichzeitigen „pri-
vaten Bombeneinschlag“ entsteht ein
verzweifeltes aber auch komischen
Chaos in dieser Männer-WG. Sie er-
gänzen sich gut und können sich auf-
einander verlassen. Ich selbst kann
es überhaupt nicht leiden, wenn das
nicht der Fall ist, wenn man Verein-
barungen nicht einhält, keinen Klar-
text mit mir redet und die Dinge nicht
beim Namen nennt.
Würzburg ist Deine Heimat. Was
verbindet dich auf die Entfernung
mit der Stadt und wie oft bist du
hier in der Gegend?
Ich habe momentan nur selten die
Gelegenheit, nach Hause nach Würz-
burg zu kommen, weil neben der Fa-
milie mit drei kleinen Kindern und
der Arbeit nicht mehr viel Zeit bleibt.
Ich selbst komme aus einer großen
Würzburger Familie, meine Eltern
und einige meiner Geschwister sowie
etliche gute alte Freunde leben noch
hier und darum versuche ich so oft
wie möglich, der Heimat einen Be-
such abzustatten.
Außerdem verfolge ich natürlich aus
der Ferne die Entwicklung meiner al-
ten Liebe, nämlich der Kickers. Mo-
mentan macht das besonderen Spaß –
nicht nur wegen des Erfolges, son-
dern auch weil mehrere meiner frü-
heren Mannschaftskameraden, mit
denen ich noch Kontakt habe, nun
in der Verantwortung stehen und den
Verein mit leiten. Auch wenn ich beim
Drehen im Ausland bin, wie momen-
tan in der Fußball-Hochburg Man-
chester, beobachte ich den live-ticker
bei jedem Spiel und versuche später,
Ausschnitte davon online zu sehen.
Müsstest Du uns Würzburger und die
Stadt einem typischen Berliner be-
schreiben, wie würde das aussehen?
Ich würde ihm Würzburg als ausge-
sprochen schöne, sehenswerte und
entspannte Stadt mit gastfreundlichen
Einwohnern empfehlen, die eine will-
kommene Abwechslung zur Berliner
Schnauze bieten. Ich würde ihm zu
einem Besuch mit genügend Zeit, am
besten im Sommer, raten.
Wie sieht für dich ein perfektes Wo-
chenende aus? Gehört da manch-
mal auch Fußball dazu?
Gerne schaue ich mir am Wochenen-
de ein Spiel an oder spiele selber mit
meiner Mannschaft, den „X-Kickers“
in der Berliner „Medien-Liga“, einer
Freizeit-Liga. Aber am schönsten ist
es, mit den Kindern und der Familie
daheim oder unterwegs zu sein - ohne
Zeitdruck und Verpflichtung, und, im
besten Fall, ausgeschlafen!
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