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An
iv
6.15 14:11 Seite 1
Paparazzi
23.06.2015,
Inwieweit sind die Erinnerungen an diesen ge-
haltenen Elfmeter schon wieder verblasst?
Das ging quasi über Nacht. Seit wir in die Vorberei-
tung gestartet sind, ist das kein Thema mehr. Das ist
Makulatur. Wir trainieren gerade verdammt hart und
richten alle den Blick nur auf die neue Saison.
Der Fitness-Faktor der Kickers war in der Regio-
nalliga ein großer, wie viel Prozent des Erfolges
war die starke körperliche Verfassung.
In Prozenten lässt sich das nicht ausdrücken. Wir ha-
ben es im Spiel gesehen. Ab der 70. Minute haben
wir ein Spiel auf ein Tor betrieben. Das war aber in
der Regionalliga so, da gab es Mannschaften, die nur
dreimal in der Woche trainiert haben.
Trainer Bernd Hollerbach, so hat man das Ge-
fühl, packt in dieser Vorbereitung noch eine
Schippe drauf. Inwieweit ist die Fitness in der
Dritten Liga überhaupt noch ein Faktor?
Der Grundstein ist die Fitness, zweifelsfrei. Das wird
uns sicher auch in der neuen Saison helfen. Egal, ob
jetzt noch zehn oder nur fünf Minuten zu spielen sind:
Wenn der Körper da noch zulegen kann, ist auch der
Kopf noch deutlich konzentrierter. Fakt ist: Wir kön-
nen auch in der Dritten Liga 120 Minuten gehen.
Die Kickers halten an ihrer Philosophie fest,
fast alle Neuzugänge kommen aus U-23-Teams,
sind fußballerisch stark ausgebildet. Der richtige
Weg?
Die Mischung muss stimmen. Die älteren und er-
fahrenen Spieler aus der vergangenen Saison sind
geblieben, von daher passt das. Letztlich aber ist das
Alter egal. Wichtig wird sein, dass wir auch weiter-
hin als Team agieren. Dazu ist das Trainingslager hier
in Österreich perfekt. Wir wachsen jeden Tag ein
Stück weiter zusammen. Dass wir Älteren die jungen,
neuen Spieler unterstützen, ist eine Selbstverständ-
lichkeit. Wir alle wollen, dass wir Leistung bringen.
Sie sind mit 37 nicht mehr der Jüngste. Mit Do-
minik Brunnhübner wurde ein Torwart geholt,
zudem ist Keeper Kenan Mujezinovic vom VfB
Stuttgart II hier in Österreich zur Probe dabei.
Sie denken nicht ans Aufhören, Gerüchte in die-
se Richtung gab es.
Davon habe ich nichts mitbekommen, da ist auch gar
nichts dran. Ich gebe weiter Vollgas. Egal, wo ich war
und welche Torhüter auch kamen, ich war immer be-
reit, alles zu geben. Konkurrenz belebt das Geschäft.
Außerdem war doch klar, dass sich auch auf meiner
Position etwas tun würde. Wenn’s geht, möchte ich
nach dieser Saison gerne noch ein Jahr dranhängen.
Sie kennen sich im Geschäft aus: Was wird das
große Plus der Kickers in der neuen Saison?
Die mannschaftliche Geschlossenheit, die Bereitschaft
eines jeden, für den anderen zu kämpfen. Wenn wir das
hinbekommen, ist vieles möglich. Klar ist aber auch,
dass wir erst einmal 40 Punkte holen müssen. Das
wird nicht einfach. Ich bin mir trotzdem sicher, dass
wir noch den einen oder anderen Spieler mit großer
Qualität dazubekommen und wir gut gewappnet sind.
Das komplette Interview bei uns
Er ist Würzburgs Aufstiegsheld: Torwart-Oldie Robert
Wulnikowski (37) parierte im Aufstiegsspiel gegen Saarbrü-
cken den entscheidenden Elfmeter und hievte die Kickers so
in den Profifußball.
