KICKERS Magazin 03 - page 20

20 | Spieler Portrait
In seiner Fußballkarriere hat-
te Amir sehr viel Glück und
konnte fast durchgehend
verletzungsfrei spielen. Im
Alter von 18 Jahren hatte er
einen Syndesmosebandan-
riss und Bänderriss, den er
aber in 3 Monaten wieder
gut ausheilen konnte. Die
schwierigste Phase seiner
Laufbahn war ganz klar die
Zeit im Iran. – Weit weg
von seinen Eltern und seiner
Frau, ausbleibende Gehalts-
zahlungen und die Entschei-
dung nach Deutschland zu-
rückzukehren machten ihm
sehr zu schaffen. Prägend
war auch der Abstieg, mit
Hansa Rostock, aus der 1.
Bundesliga. Bis dato konn-
te Amir immer nur Erfolge
und Aufstiege verbuchen.
„Es hat lange gedauert diese
Niederlage zu verarbeiten,
der persönliche Misserfolg
und auch der Gedanke, an
die Arbeitsplätze die verlo-
ren gehen, bei solch einem
Abstieg“, so Amir.
Mit Lotte, wo Amir zuletzt
spielte, hatte er die letzten
2 Jahre knapp den Aufstieg
verpasst und somit wuchs
sein Interesse, sich zu ver-
ändern. Er hörte von den
Würzburger Kickers und
ihrem neuen Projekt „3x3“.
Trainer Bernd Hollerbach
kannte er noch aus seiner
Hamburger Zeit. Durch ei-
nen Freund von Amir kam
es dann zu einem Telefonat
mit dem Trainer und schließ-
lich zu einem persönlichen
Gespräch in Würzburg. „Ich
war sofort von diesem Pro-
jekt begeistert. Der Gedanke
von Anfang an dabei zu sein
und hier vielleicht auch eine
Perspektive zu bekommen,
mir was für die Zukunft auf-
zubauen lies meine Freude
wachsen“, strahlte Amir.
„Ich weiß wie der Trainer
als Spieler war und ich kann
mich mit seiner Mentalität
voll und ganz identifizieren.
Mir war klar, dass sehr viel
Arbeit auf uns und auch auf
mich persönlich zukommt.
Ich lebe nach dem Motto:
von nichts – kommt nichts!“
lächelte Amir. Bei einem
zweiten Gespräch war seine
Frau Nassim mit dabei und
auch sie war schnell davon
überzeugt, diesen Schritt
mit ihrem Mann zu gehen.
Sie kannte Würzburg schon
durch eine Freundin und war
hier oft zu Besuch.
Die Vorbereitung für die
Saison war sehr kurz, gerade
mal 5 Wochen und der
Mannschaftskader bestand
aus vielen neuen Spielern.
„Ich hätte nicht gedacht,
dass wir so gut in die Saison
starten. Ich bin davon aus-
gegangen, dass wir holpriger
starten und uns dann erst
fangen müssen“, so Amir.
Die Mannschaft ist sehr
schnell, sehr eng zusammen-
gerückt. Keiner nimmt sich
wichtig – das Team steht im
Vordergrund. Amir bestätigt,
eine gute Zusammenstellung
einer Mannschaft ist in erster
Linie dem Trainer zu verdan-
ken. „Unser Trainer hat im
Vorfeld lange mit den einzel-
nen Spielern gesprochen und
geschaut, ob die Charaktere
ins Team, zum Verein und zu
Würzburg passen.“
Die Mannschaft ist ja von
den aktuellen Erfolgen völ-
lig beflügelt, wie bleibt ihr
auf dem Boden? „Es sind
vier erfahrene Spieler im
Team, die sich schnell einig
sind. Wir halten die Truppe
zusammen, dass klappt sehr
gut! „Man muss auch klar
bedenken, wir haben erst 7
Spiele absolviert, wir stehen
am Anfang der Saison und
haben noch nichts erreicht.
Wir müssen weiterhin
konstant unsere Leistung
halten“, antwortete Amir.
Amir ist froh bei den Würz-
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