22 | Spieler Portrait
den Trainingseinheiten und dem
Spiel schwärmt.
Clemens hatte die komplette Vorbe-
reitung und Hinrunde bei den Bre-
mer Profis genossen und intensiv
für sich genutzt. Erfolgreich, denn
sein erstes, allerdings auch einziges,
U20 Länderspiel durfte er gegen die
Schweiz bestreiten. Ab der U23 folg-
te jedoch eine weniger erfreuliche
Periode in seiner Karriere und man
merkt ihm die Enttäuschung immer
noch merklich an. Ein Kapselriss
im Sprunggelenk sollte der Beginn
sein, denn von den typischen Folge-
erscheinungen blieb Clemens nicht
verschont: Der zu kurzen Regenera-
tionsphase und dem übermotivierten
Trainingsstart sollte er die komplette
Saison immer wieder Tribut zollen
und nicht richtig ins Spiel finden.
Schlussendlich fehlten dem Trainer
der Werderaner eine konstante Spiel-
weise und ein paar Zentimeter in
der Größe, weshalb Clemens seinen
Traum Profifußballer bei Bremen er-
nüchtert aufgeben musste.
Wer jetzt denkt, ein Schoppenhauer
hört auf zu träumen, der irrt. Sein
Traum geht nämlich in Würzburg
weiter! „Der Trainer rief einfach
bei mir an“, erzählt Schoppe, wie er
im Team genannt wird, als er nach
dem Start im 3x3-Projekt gefragt
wird. „Er nahm sich einen ganzen
Tag für mich Zeit und hat mir alles
in Würzburg gezeigt.“ fährt Clemens
auch jetzt noch rückblickend voller
Begeisterung fort. Es schien für ihn
nicht selbstverständlich, dass sich ein
Trainer so intensiv mit einem Spie-
ler und einem Projekt beschäftigt
und dafür engagiert. Der „Abwehr-
Chef“, wie er genannt wird, ist sel-
ten mit sich zufrieden und arbeitet
zielstrebig an seiner Schwäche, zu
lange mit negativen Situationen zu
hadern und nicht schnell genug für
die nächste bereit zu sein.
Neben dem Fußball studiert Clemens
BWL, denn er ist der Meinung, dass
„bisschen was für den Kopf neben-
bei nicht schadet“. Seiner Freundin
Michelle schenkt er seine komplette
Freizeit. Ihr ist er unendlich dankbar,
denn ohne Ihren Rückhalt und das
Verständnis für seine andere Leiden-
schaft würde es nicht funktionieren.
Seine Verbundenheit Ihr gegenüber
ist unübersehbar.
Clemens ist kein Fußballer der nur
auf dem Platz steht und sein Spiel
abliefert. Er sieht das große Ganze
und nur wenn das stimmt und jedes
Zahnrad dabei mit gleicher Kraft
ins nächste greift wird es einen po-
sitiven Ausgang haben. Hohe Wert-
schätzung resultierend aus eigener
Erfahrung bei Werder, bringt er allen
Kickers entgegen, die nicht so oft
zum Einsatz kommen. Er betonte
im Gespräch deutlich, dass das Team
hinter den 11 Spielern auf dem Platz
enorm wichtig ist. Jeder Mann zählt.
Die positive Energie muss bei allen
spürbar sein. Das 3x3-Projekt wird
nur dann erfolgreich sein, und da-
von ist Clemens überzeugt, wenn alle
weiter so motiviert zusammenarbei-
ten: „Die Meisterschaft wird in den
letzten 5 Spielen entschieden! Im
Fußball ist alles möglich und man
muss bis zum Schluss dran bleiben!“