26 | Spieler Portrait
Ihm habe ich meine Profikarrie-
re und den Verlauf zu verdanken“
erzählte der Aramäer mit einem
lachenden und einem weinenden
Auge. Klopp hat stets an Christian
geglaubt und ihm alle Türen ge-
öffnet. „Er ist genauso wie er rü-
berkommt: ehrlich, offen, direkt.
Ein echter Kumpeltyp,“ beschreibt
Christian seine Lehrjahre unter
Klopp. Zu den 85 Pflichtspielen
bei Mainz 05 zählen auch Einsätze
im UEFA-Pokal und der Qualifika-
tion, aber auch als deutscher Juni-
oren-Nationalspieler konnte unsere
Nummer 21 überzeugen. Neben
seiner sportlichen Karriere wurde
Demirtas auch eine Ausbildung zum
Sport- und Fitnesskaufmann im
Verein ermöglicht, die er erfolgreich
abgeschlossen hat. Die komplette
Palette des aktiven Sportlerdaseins
wie auch das Vereinsleben hat er in
seiner Jugend bei Mainz 05 genos-
sen und bis dato davon gezehrt.
Mit dem Trainerwechsel 2008 beim
FSV Mainz 05 wechselte auch De-
mirtas auf Empfehlung von Jürgen
Klopp für eine Saison zum Karlsru-
her SC. Spielzeit und Erfahrungen
versperrten. Auf Christians Navi-
gationsdisplay stand nun in Groß-
buchstaben: „Bitte wenden!“
Es folgten „die Schattenseiten des
Fußballs“, wie sie der jetzt 31-jäh-
rige beschreibt. Sich ohne Verein
zu motivieren und in Form zu blei-
ben prägt einen sehr. Er schätzt seit
dieser Zeit alles was ihm zu Gute
kommt: Jede Chance und Gelegen-
heit wird genutzt und mit vollster
Begeisterung und Engagement ange-
gangen. Ein Idol hat Christian nicht,
aber die Spielweise und Aggressivität
von Lizarazu begeistern ihn: „Das ist
ein linker Verteidiger, der mich durch
seine Spielweise begeistert.“
So traf es sich zu dem damaligen
Zeitpunkt gut, dass der FC Carl
Zeiss Jena ihn in der Winterpause
2011/2012 zu sich holte und De-
mirtas kompletten Einsatz gegen
den Abstieg forderte. „Route neu
berechnen!“ sagte an dieser Stel-
le die nette Stimme des Navis und
die Aufholjagd von Jena und das
sammeln standen jetzt im Vorder-
grund. Leider konnte er hier seine
Fähigkeiten nicht ausleben, da stän-
dige Trainerwechsel und der Trend
zu jungen Spielern, zu denen der
27-jährige nach Ansicht des Trai-
nerstabs nicht mehr zählte, den Weg
