KICKERS Magazin 06 - page 34

34 | Gastspiel
Rimpar Rockt
Sie sind: die Senkrechtstarter der zweiten Handball-Bundesliga. Sie wollen:
eigentlich nur mitspielen. Sie haben: eine hungrige Mannschaft, einen hervor-
ragenden Trainer und ganz viel Herzblut. All das macht dieWölfe erfolgreich.
Gastspiel
Bilder sagen bekanntlich oft mehr als
Worte. Die Bilder, die seit Wochen auf
Facebook nach Spielen der Rimparer
Wölfe die Runde machen, sagen alles.
Fast immer zeigen die Selfies feiern-
de Kerle, meist in einer Kabine, mal
mehr, mal weniger bekleidet. Sie er-
zählten eine Geschichte, über die die
ganze Liga staunt. Von einem Senk-
rechtstarter, der angetreten war, um in
seiner zweiten Saison erneut die Klas-
se zu halten, dann wie ein Sektkorken
an die Tabellenspitze schoss und dort
nach dem siebten Spieltag immer
noch ungeschlagen schwebte. Von
einem Rudel, das funktioniert, von
seiner Breite profitiert und überall
sein Revier markiert. Schließlich auch
vom unbedingten Gewinnenwollen,
vom Spaß am Siegen und damit stei-
gendem Selbstbewusstsein. Es ist eine
verrückte Geschichte. Sogar so ver-
rückt, dass selbst diejenigen, die sie
schreiben, sie kaum glauben können.
„Wir wissen selbst nicht so genau,
was da gerade mit uns passiert“, sagte
Wölfe-Kapitän Stefan Schmitt nach
dem 24:22-Erfolg über Ex-Erstligist
Eisenach am sechsten Spieltag. „Ich
kann es mir nur so erklären: Wir
spielen derzeit ohne Druck, und das
beflügelt uns.“ So sehr, dass selbst
vermeintliche Favoriten ihn und sein
Team nicht vom Höhenflug auf den
Boden zurückzuholen vermochten.
Erst Altmeister Großwallstadt be-
zwang die Wölfe mit 24:18. Vor acht
Jahren spielten die Rimparer noch in
der Landesliga. Heiko Karrer führte
sie 2011 nach drei Meisterschaften
in die Dritte Liga. Im Jahr darauf
übernahm Jens Bürkle das Amt als
Trainer. Mit ihm stiegen die Wölfe
umgehend ins Unterhaus auf. Damit
änderte sich auch das Renommee
des Vereins, der von vielen lange als
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