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SPORT
ember 2014
Nummer 256
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DSHS Köln
SV Straubing –
Bernd Hollerbach (44) stand
als Profi beim HSV, in Kaisers-
lautern oder beim FC St. Pauli
für einen geradlinigen, kompro-
misslosen und knallharten Fuß-
ball. Und diese Attribute kenn-
zeichnen den gelernten Metzger
(einstiger Spitzname: „Holler-
axt“) auch als Trainer. Mitte des
Jahres holte Regionalligist FC
Würzburger Kickers den gebür-
tigen Würzburger – nach vielen
JahrenalsCo-TraineranderSei-
te von Felix Magath – zurück in
die Heimat. Das Ziel: mit Profi
Hollerbach in drei Jahren in die
3. Liga. Momentan fallen Hol-
lerbachs Ideen auf fruchtbaren
Boden, die Unterfranken reisen
als Tabellenführer zum Gast-
spiel beim SV Schalding (Sams-
tag,14.00Uhr)an.EinGespräch
mit Hollerbach nicht nur über
Härte und Medizinbälle, son-
dern auch über Kommunikation
und Konsequenz.
Bernd Hollerbach, jüngst nur
unglücklich in der 2. Runde
des DFB-Pokals gegen Braun-
schweig (0:1) ausgeschieden,
mit einem Sieg gegen den FC
Bayern II (1:0) gekontert, wei-
ter Tabellenführer in der Re-
gionalliga Bayern – Ihre erste
SaisonbeidenWürzburgerKi-
ckers lässt sich gut an?
Hollerbach:
Ja, absolut. Alle im
Verein ziehen vorbildlich mit
und wir können auf das bisher
Erreichte wirklich gemeinsam
stolz sein.
Sie sind als Profi für die Profi-
Träume der Kickers engagiert
worden, binnen drei Jahren
soll der Sprung in die 3. Liga
klappen – was spricht eigent-
lichdagegen,dassSieschonin
dieser Saison Meister werden
und aufsteigen?
Hollerbach:
Wir haben gerade
erst die Hinrunde hinter uns ge-
bracht, es ist noch ein weiter
Weg bis zum Saisonfinale. Und
mitMeisterwerdenistesjanicht
getan. Leider gibt es ja den aus
meiner Sicht verrückten Modus,
dass du als Meister noch in die
Relegation musst. Das macht es
umso schwerer aufzusteigen.
Deshalb haben wir uns bewusst
drei Jahre Zeit gegeben.
Haben Sie potenzielle Relega-
tions-Gegner aus der Regio-
nalliga-West schon beobach-
tet? Oder ist das noch kein
Thema für die Kickers?
Hollerbach:
Das interessiert
mich aktuell überhaupt nicht,
wer im Westen oben steht. Ich
denke immer nur an unser
nächstes Spiel.
In Ihrem Team stehen 12 Neu-
zugänge, die Kickers sind
nicht mehr mit den Rothosen
der Saison 2013/14 zu verglei-
chen. Bei wie viel Prozent
Leistungsvermögen sehen Sie
Ihre Mannschaft derzeit?
Hollerbach:
Das lässt sich nicht
in Prozenten sagen. Eine neue
Mannschaft muss sich erst ein-
malfindenunddanngehtesdar-
um, konstant auf einem guten
Level zu spielen. Wenn das er-
reicht ist, geht es um Detailopti-
mierungen.MeineErfahrungist:
Auch eine Top-Mannschaft
kannimmernochbesserspielen.
Und daran arbeiten wir jeden
Tag.
Die einzige Niederlage gab’s
für Ihre Mannschaft gegen die
„kleinen“ Löwen: Ist diese
Münchner Mannschaft nach
dem zweiten Sieg gegen die
„kleinen“ Bayern der noch
einzig ernstzunehmende Kon-
kurrent um Platz 1 – ange-
sichts von neun Punkten Vor-
sprung?
Hollerbach:
Die Löwen sind si-
chereinerderhärtestenKonkur-
renten. Und wir brennen natür-
lich darauf, diese Scharte im
Rückspiel auszumerzen. Aber
auchneunPunkteaufdieVerfol-
ger sind kein Ruhepolster, die
Saison ist noch lang. Alle Mann-
schaften hinter uns entwickeln
zudem einen besonderen Ehr-
geiz, uns Punkte abzunehmen
und deshalb dürfen wir nicht
nachlassen, immer das Maxima-
le zu geben.
Mit 39 Treffern und nur 8 Ge-
gentoren liegen die Stärken
der Kickers offensichtlich in
allen Mannschaftsteilen. Was
ist Ihr Erfolgsrezept? Höchste
Disziplin?
Hollerbach:
Disziplin ist natür-
lich ein wichtiges Puzzleteil.
Aber wie Sie richtig sagen, die
Stärke ist die gut besetzte Mann-
schaft. Da haben wir bei der Zu-
sammenstellung auch besonde-
ren Wert drauf gelegt, dass wir
Typenholen,dieaufihrerPositi-
on Klasse mitbringen und zu-
dem vomCharakter her aus dem
gleichen Holz geschnitzt sind.
Und das funktioniert.
Hat Felix Magath, unter dem
Sie als Co-Trainer den VfL
Wolfsburg zur deutschen
Meisterschaft führten, Sie da
entscheidend beeinflusst?
Hollerbach:
Ein funktionieren-
des Trainer-Gespann beeinflusst
sich immer gegenseitig. Wir hat-
ten die gleichen Werte und Vor-
stellungen, das hat hervorra-
gend funktioniert. Und natür-
lich übernimmt man dann gute
Dinge vom anderen.
ARD-Experte Mehmet Scholl
lobteeinenTagvordemPokal-
Auftritt gegen Braunschweig
öffentlich Ihre Mannschaft:
„Die sind voll austrainiert –
im Gegensatz zu vielen ande-
ren Teams in der Regionalliga
Bayern“ – ist der Medizinball
noch Teil Ihres Trainings?
Hollerbach:
Der Medizinball
wird überschätzt (lacht). Fitness
ist für mich eine ganz wichtige
Grundvoraussetzung,
die
Grundlagen dafür werden wäh-
rend der Saisonvorbereitung ge-
legt.Dahabenwirsehrhartgear-
beitet – und das zahlt sich jetzt
aus.
Ihr Spitzname als einst knall-
harter Linksverteidiger beim
Hamburger SV war „Holler-
axt“ – nicht unbedingt eine
Liebeserklärung. Muss auch
ein Trainer in der heutigen
Zeit in gewisser Weise ein
„harter Hund“ sein?
Hollerbach:
Es geht nicht um
Härte, sondern um Konsequenz
und Klarheit. Jeder muss wissen,
woranerist.UndesmussRegeln
geben,andiesichallehalten,da-
mit eine Mannschaft als Kollek-
tiv funktioniert.
WasgehtdennbeiTrainerHol-
lerbach gar nicht? Unpünkt-
lichbeimTraining,dreimaldie
Woche Fast Food, Rauchen?
Hollerbach:
Das ist intern – und
bleibt es auch. Pünktlichkeit ist
ein grundsätzliches Thema, das
hat auch mit gegenseitigem Re-
spekt zu tun. Und einen profes-
sionellenLebenswandelerwarte
ich von einem Profi sowieso,
wenn er etwas erreichen will.
Wie würden Sie Ihre Trainer-
Philosophie beschreiben?
Hollerbach:
Akribisch, pro-
fessionell, teamorientiert.
Welche Rolle spielt für Sie die
Kommunikation? Muss sich
ein Trainer, gerade auch in der
Regionalliga, für jeden Typ
Spieler eine individuelle An-
sprache zurechtlegen – oder
steht das Team, der Erfolg ei-
ner Einheit, über allem?
Hollerbach:
Kommunikation
ist für mich die Basis, damit eine
Mannschaft optimal funktio-
niert–undzwarunabhängigvon
der Liga. Dabei geht es nicht nur
um die Kommunikation vom
Trainer an die Mannschaft, son-
dern auch um deren Kommuni-
kation untereinander. Nur wer
abseits des Platzes miteinander
spricht, kann sich auf dem Platz
auch ohne einWort verstehen.
WasistfürdiePartieamSams-
taginSchaldingwichtig–über
die Favoritenrolle muss ja
nicht diskutieren, wenn ein
ambitionierter
Großstadt-
Club und der aktuelle Tabel-
lenführerbeimDorfvereingas-
tiert?
Hollerbach:
Nun reden Sie mal
Schalding nicht zu klein. Die
Mannschaft ist extrem heim-
stark und bei denen hat jeder
Gegner einen extrem schweren
Stand. Das wird für uns ein ganz
schweres Spiel. Da spielst du ge-
gen die ganze Region im Stadi-
on, und auf dem Platz wird der
Kampf imVordergrund stehen.
In der vergangenen Saison
gab’s mehrere heiße Duelle
zwischen Schalding und
Würzburg – gerade an die un-
glückliche Pokal-Final-Nie-
derlage im Elfmeter-Schießen
denken die Grün-Weißen un-
gern zurück. Glauben Sie, Re-
vanche-Gelüste der Schaldin-
ger werden zusätzliche Kräfte
freimachen?
Hollerbach:
WennderTabellen-
führer kommt, brauchst du kei-
ne besondere Motivation. Da ist
jeder Spieler sowieso bis in die
Haarspitzen heiß.
Wo sehen Sie den SV Schal-
ding am Saisonende?
Hollerbach:
Die Schaldinger
stehen jetzt auf Platz 8, ich sehe
sie aufgrund ihrer Heimstärke
auch am Ende in der oberen Ta-
bellenhälfte.
Im Hinspiel gewann Ihre
Mannschaft nach hartem
Kampf 2:0, ein Arbeitssieg.
Wie geht’s am Samstag aus –
oder tippen Sie nicht vor dem
Spiel?
Hollerbach:
Ich tippe nie. Wer
mehr und härter arbeitet, wird
am Ende gewinnen.
Interview: Michael Witte
Ein hartes Stück Arbeit – jeden Tag
Bernd Hollerbach gastiert mit Tabellenführer Würzburger Kickers in Schalding – und redet Klartext über seinenWeg
k zu McLaren –
ettel Gas geben
ormel 1 klären sich langsam
Der zweimalige Langlauf-Welt-
cupsieger Tobias Angerer wird im
kommendenWinterfürdasZweite
Angerer wird
ARD-Experte
Die Staatsanwaltschaft in Rio
hat Klage gegen den brasiliani-
schen Ex-Nationalspieler Adria-
Adriano und das Drogen-Bike
„EsmussRegelngeben,andiesichallehalten,damiteineMannschaftalsKollektivfunktioniert“:
BerndHollerbach,CoachdesRegio-
nalliga-Spitzenreiters Würzburger Kickers, folgt mit seinem Team einer klaren Strategie.
− Foto: imago
Paparazzi
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